MADELEINE SAUVEUR

Madeleine über sich und CMK

MADELEINE SAUVEUR

Meinen Namen fand ich immer schon schön, musste aber leider bald feststellen, dass niemand ihn aussprechen, geschweige denn schreiben kann. Außerdem denken alle, ich spreche fließend französisch. Also wünschte ich mir manchmal, ich würde Renate Kolb, Sybille Müller oder Claudia Aberwitz heißen.
Ich bin aus Braunschweig. Das hat ’nen schönen Dom, und die Geschichte mit Heinrich dem Löwen ist rührend: dass der Löwe so treu war und am Dom gekratzt hat, als Heinrich starb, so lange, bis man ihn zu ihm ließ, und er auch starb. Ich wollte auch immer so einen Löwen. Stattdessen hatte ich nur drei blöde Goldfische. Vielleicht muss ich mir erst mal einen Dom zulegen. Ansonsten gibt’s aus Braunschweig nicht viel zu berichten: ich bin da zur Schule gegangen, habe Abitur gemacht, und dann bin ich nach Heidelberg und habe Germanistik und Politik studiert. Damit sollte ich Kinder und Jugendliche an Gymnasien unterrichten, das habe ich schleunigst an den Nagel gehängt. Dann hab ich noch verschiedene andere Berufe ausprobiert, und irgendwann wollte ich auf die Bühne. Das wollte ich immer schon: Operndiva werden! Aber der Busen war nicht groß genug. Da geht nicht genug Luft rein. Also singe ich lieber Chansons und erzähl‘ was.
Ich zähl‘ mal kurz auf, was ich alles so gemacht habe: Chanson-Meisterkurs bei Gisela May, Gesangsausbildung bei Brigitta Seidler-Winkler, Schreibseminar (Sago) bei Christof Stählin, Regiearbeit mit Matthias Repiscus, Peter W. Hermanns und Ulrich Michael Heissig.
Seit 1992 bin ich mit eigenen Programmen unterwegs – wo, das kann man unter „Termine“ auf meiner Homepage nachlesen.
2006 war ich Stipendiatin des GEMA-Förderseminars für Textschaffende unter Leitung von Edith Jeske.
Außerdem schreibe ich Geschichten auf, die sonst meine Hirnwindungen verstopfen würden. Sie sind als Büchlein im Satzwerk-Verlag Göttingen erschienen unter dem Titel: „Hermann hatte völlig vergessen, wie man Brot schreibt – Unwahrscheinliche Geschichten“ und „Lichterkettensägenmassaker – Recht weihnachtliche Geschichten.“

CLEMENS MARIA KITSCHEN

Clemens kommt daher, wo’s platt ist und nur Pappeln und er in den Himmel ragen: Viersen.
Weil er Maria heißt, wäre er beinahe nicht ins katholische Jungengymnasium aufgenommen worden. Mädchen gab’s da nicht. Deswegen konnte er sich voll konzentrieren, brachte es bis zum Mathe Leistungskurs und hatte auch ohne Mädchen Spaß an der Kurvendiskussion. Nach dem Abi wollte er eigentlich Koch werden, stellte dann aber beim Fische ausnehmen fest, dass flinke Finger weniger stinken, wenn man Klavier spielt. Also studierte er an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Nach dem Studium spezialisierte er sich auf die Begleitung von Chansons. Seine schönste Zeit verbrachte er jedoch als Zivi bei den Nichtsesshaften. Er kann auch heute noch nicht lange stillsitzen und hält gerade mal einen Auftritt mit mir durch. Clemens wäre gern Pirat geworden. Da er aber so schlecht sieht, hätte ihm eine Augenklappe den Rest gegeben. Also begnügte er sich damit, ein Jahr lang in Hamburgs Kneipen Seemannslieder zum Akkordeon zu singen und am Kleinflottbecker Wochenmarkt den Absatz der Marktfrauen zu steigern.
2017 erschienen seine Kompositionen für den Klavierunterricht (Helbling-Verlag) mit dem Titel „Spiel mir das Lied vom Blatt“. Klavier lernen kann eben auch spannend wie ein Western sein.
Clemens war europaweit mit verschiedenen musikalischen Besetzungen auf Tour, ist also als Musiker weiter gekommen, denn als Pirat. Er komponiert gut und gerne und vertont Gott sei Dank meine Lieder. Als ich vor zwanzig Jahren einen Pianisten suchte, wurde mir Clemens von einem Kollegen mit den Worten angekündigt: „Das ist der richtige Mann für Dich.“ Stimmt!